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VICTORIA | Internationale Hochschule

Forschungsprojekte

Forschungsprojekte

Weiterbildung zur Klimaanpassung für Siedlungsgemeinschaften (WeKaSi)

Projektleitung/Kooperationspartner: Felix Hahn, Vorsitzender des Verband Wohneigentum e.V. (VWE) und Katharina Gapp-Schmeling, Vizepräsidentin der VICTORIA Hochschule

Weitere Projektmitarbeitende: Giulia Timmich (VICTORIA), Melissa Krüger (VWE), Kerstin Messner (VWE)

Kooperationspartner: Verband Wohneigentum e.V. (VWE-Bundesverband)

Geplante Laufzeit: Juli 2023 – Juni 2025

Förderkennzeichen: 67DAS279A

Thema und Zielsetzung des Projekts

Das zweijährige Projekt zielt darauf ab, Bildungsmodule zur Klimaanpassung für Vorstandsmitglieder von Siedlungsgemeinschaften zu entwickeln. Im ersten Jahr werden zehn Module erstellt und im Landesverband Berlin-Brandenburg erprobt. Im zweiten Jahr erfolgt eine Ausweitung der Schulungen in Kooperation mit anderen Landesverbänden. Am Ende des Projektes stehen erprobte Module und Materialien für bundesweite Weiterbildungen zur Klimaanpassung zur Verfügung. Die Materialien werden vom Landesverband Berlin-Brandenburg gepflegt und anderen Interessierten zur Verfügung gestellt.

Somit liegt der besondere Mehrwert des Projekts WeKASi in der Verknüpfung von Bildung und Aufklärung mit der Stärkung von ehrenamtlich Tätigen. Durch die besondere Rolle der Vorstandsmitglieder in den Siedlungsgemeinschaften kann eine breite Multiplikator:innen-Wirkung auf die Siedler:innen erreicht werden. Die Vorstandsmitglieder werden für die Bedeutung der Klimaanpassung in Kombination mit konsequentem Klimaschutz sensibilisiert und erhalten praktikable Handlungstipps.

 

 

Automatisierung manueller Prozesse in der Hochschulverwaltung

Projektleitung/Kooperationspartner: Kreuzwieser, Simon M.Sc.; Karlsruher Institut für Technologie – Institut für Informationsmanagement im Ingenieurwesen, Geschäftsführender Gesellschafter agitum UG (haftungsbeschränkt); Prof. Dr. / Cyprus International University Stefan Schröder – VICTORIA I Internationale Hochschule 

Kooperationspartner: agitum UG (haftungsbeschränkt) 

Geplante Laufzeit: Oktober 2022 – Oktober 2023 

Thema und Zielsetzung des Vorhabens 

Die Digitalisierung bietet große Chancen zur Optimierung betrieblicher Abläufe. Viele Prozesse einer Organisation sind repetitiv und folgen einem standardisierten Ablauf. Dabei sind die Prozesse oft fehleranfällig und zeitaufwendig. Diese Art von Prozessen sind in allen Abteilungen zu finden, wie zum Beispiel im Controlling, Einkauf oder Rechnungswesen. Eine Automatisierung der Prozesse führt dabei zu vielen Vorteilen. So kann einerseits eine Reduktion von Kosten, Zeit und Fehlern erreicht werden und andererseits können Mitarbeiter|innen entlastet werden, um sich auf wertschöpfende Prozesse zu konzentrieren.  Besonders die Optimierung von Verwaltungsprozessen in Hochschulen birgt großes Potenzial. 

Im Rahmen der Digitalisierung und Automatisierung stellt sich oft die Frage wie eine konkrete Digitalisierungsstrategie definiert und schlussendlich erfolgreich umgesetzt werden kann. Die Unternehmensberatung agitum bietet hierfür eine Ende-zu-Ende Lösung an und unterstützt Unternehmen in allen Phasen ihrer digitalen Transformation. 

Hierfür werden zunächst im Rahmen eines Proof-of-Concept (PoC) aussichtsreiche Geschäftsprozesse analysiert und so geeignete Prozesskandidaten identifizieren. Nach einem erfolgreichen PoC erfolgt anhand des validierten Vorgehens AIM (Analyse, Implement und Manage) die konkrete Prozessautomatisierung. Alle Schritte werden dabei vollständig von agitum übernommen. 

ESF-Projekt Smart City Event Incubator (SCEI)

Programmdirektorin: Prof. Dr. Melike Demirbag Kaplan 

Programm Management: Doreen Biskup, Dr. Julia Rückert  

Community Management: Jasmine Mortimer 

Projektmitarbeit: Dr. des. Lisa Schreiber 

Kooperationspartner: Verband der Veranstaltungsorganisation e. V., German Convention Bureau, Visit Berlin Convention, Berlin Partner, Women in Events D.A.Ch. 

Laufzeit: Januar 2022 – Juni 2023 

Das ESF-Projekt „Smart City Event Incubator“ (SCEI) der VICTORIA fördert in einem Zeitraum von 1,5 Jahren Gründungsideen mit einem Stipendium, deren Fokus auf der Entwicklung von digitalen Services für Veranstaltungen liegt, die sich nachhaltig auf Mobilitätsverhalten und soziale Teilhabe in Städten auswirken. Der SCEI will jungen Teams den Einstieg in den Smart City-Bereich erleichtern und Berlin als Standort für innovative Lösungen für den Veranstaltungsbereich positionieren. 

Der Fokus des SCEI liegt durch einen der Schwerpunkte der Hochschule begründet in der Veranstaltungswirtschaft. Förderschwerpunkte sind Geschäftsmodelle, die Lösungen für gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Probleme der Veranstaltungswirtschaft bieten und gleichzeitig dazu beitragen, Städte lebenswerter zu gestalten. Im Zentrum stehen Tech- und SaaS-Start-ups. Sofern ein technologie-orientierter Ansatz vorliegt, fördert das Programm auch explizit den Bereich der Social Start-ups. Dies können z. B. Lösungen sein,  

  • die das Mobilitätsaufkommen verringern,
  • die die soziale Teilhabe durch die barrierefreie Gestaltung von Veranstaltungen unterstützen,
  • die zur ökologischen Nachhaltigkeit beitragen,
  • die die Wertschöpfung regionaler Akteur|innen in der Veranstaltungswirtschaft fördert.

Bis zu 28 Gründer|innen erhalten in einem Trainings- und Eventprogramm, das auf 6 Monate ausgelegt ist, das Rüstzeug, um aus ihrer Ursprungsidee ein stabiles marktfähiges Produkt zu entwickeln. In MasterClasses, Mentoring-Sessions und Bootcamps stellen Fachexpert|innen Inhalte zu Methodenwissen oder Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung und coachen die Teams. Die Stipendiat|innen werden in 3 Kohorten eingeteilt, die nacheinander starten. Die Gründer|innen können die Räume der VICTORIA | Internationale Hochschule nutzen, die eine modular gestaltbare Arbeitsumgebung und die technische Infrastruktur zur Verfügung stellt. 

Leistungsprofile komplexer industrieller Produktionsprozesse zur Wertstromoptimierung mittels ADaM24

Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Bernd Langer – Hochschule Karlsruhe/Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik, Dr.-Ing. Bernd Gems – accirus, Prof. Dr. / Cyprus International University Stefan Schröder (VICTORIA), Prof. Dr. Christian Arnold – IST Hochschule für Management, Düsseldorf 

Laufzeit: März 2022 – September 2023 

Die mittels ADaM24 (Advanced Data Management über 24 Stunden) real gemessenen Leistungsprofile komplexer industrieller Produktionsprozesse erlauben die Feststellung eines „Real Output Profile“ (ROP). Die eingesetzten Anlagen werden als digital wahrgenommen und kennen nur zwei Zustände „ein, maximale Leistung“ und „aus, keine Leistung“. Aus dieser technischen Auffassung ergibt sich ein „Digital Ideal Output Profile“ (DIOP), welches den bestmöglichen theoretischen Leistungszustand repräsentiert. Durch den Abgleich der Zustände DIOP-Ideal und ROP-Real kann ein in der Realität anzustrebender und potentiell realisierbarer Zustand, das „Committed Output Profile“ (COP), identifiziert werden. Die Auswertung unterschiedlicher Leistungsprofile industrieller Anlagen zeigen im Tagesverlauf Schwankungen des Real Output Profile, die sowohl bei Maschinen als auch vollautomatisierten Anlagen auftreten und als der produktionskulturelle Biorhythmus bezeichnet werden. 

Diese Schwankungen können auf unterschiedliche Verschwendungsarten zurückgeführt werden und zeigen Verbesserungspotentiale auf, die im Rahmen des Managements von Produktionsprozessen aufgegriffen werden müssen. Ziel ist, durch geeignete Maßnahmen bei Engpassmaschinen das ROP möglichst nah an den DIOP heranzuführen. Dadurch kann der Gesamtsystemdurchsatz signifikant verbessert werden. Im Rahmen einer kostenrechnerischen Erfassung der unterschiedlichen Zustände müssen die Annahmen klassischer Kostenrechnungssysteme für den Einsatz in komplexen Produktionssystemen kritisch betrachtet werden. Im Rahmen dieses Projektes soll untersucht werden, ob durch eine stärkere systemisch-evolutionäre Orientierung der Gestaltung industrieller Kostenrechnungen die Informationsbasis für unternehmerische Entscheidungen verbessert werden kann. 

L’expérience sensorielle dans les expositions d’art au XVIIIe siècle / The Sensory Experience in 18th Century Art Exhibitions

Projektleitung/Kooperationspartner: Dr. Isabelle Pichet (Université du Québec à Trois-Rivières, Kanada) in Zusammenarbeit mit Dr. habil. Gaëtane Maës (Université de Lille III, Frankreich) und Prof. Dr. Dorit Kluge (VICTORIA, Berlin) 

Laufzeit: Oktober 2020 – September 2023 

In Fortführung des vom kanadischen Forschungsrat finanzierten Projektes „Le corps sensoriel dans les expositions d’art au 18e siècle“ (2018-2020) organisierten die drei Antragstellerinnen Dorit Kluge, Isabelle Pichet und Gaëtane Maës in Zusammenarbeit mit dem Musée du Louvre Paris und Lens sowie dem Deutschen Forum für Kunstgeschichte zwei internationale Konferenzen. Die erste fand im Juni 2021 als Online-Konferenz im Louvre Lens statt, die Folgeveranstaltung als Hybrid-Format im November 2021 im Musée du Louvre in Paris. Auf den zwei Konferenzen wurden sich in mehreren Sektionen mit der Thematik von Sinneserfahrungen in europäischen Kunstausstellungen des 18. Jahrhunderts auseinandergesetzt. Die erste Veranstaltung im Louvre in Paris stand unter dem Titel „The Experience of the Visit: from Spectator to Critic”, d. h. um Sinne und Sinnlichkeit beim Besuch und in der Kritik von Kunstausstellungen. Die zweite Konferenz widmete sich dem Thema „The Experience of the Work of Art: from Emotion to Sensation”. Hier wurde die Darstellung von Gefühlen und der fünf Sinne in Kunstwerken untersucht und dabei der künstlerische Übersetzungsprozess und die Wahrnehmung und Reaktion der Betrachter|innen hinterfragt. Die Ergebnisse der zwei Konferenzen werden voraussichtlich 2023 in der vom Deutschen Forum für Kunstgeschichte herausgegebenen Reihe „Passages online“ bei Arthistoricum / Universitätsbibliothek Heidelberg publiziert. Die aus dem Vorgängerprojekt „Le corps sensoriel dans les expositions d’art au 18e siècle“ (2018-2020) hervorgegangene Publikation Le corps sensoriel au sein des loisirs et des divertissements, herausgegeben von Dorit Kluge und Isabelle Pichet, wird Ende 2022 in Paris im Verlagshaus Hermann erscheinen. 

Innerhalb des Projektes fand auch ein Austausch mit Doktorand|innen der École du Louvre stattfinden, die sich mit Ausstellungsdesign und dessen Veränderung über die Jahrhunderte hinweg beschäftigen. Die drei Projektleiterinnen organisierten zudem im November 2021 ein Rundtischgespräch mit Masterand|innen, Doktorand|innen sowie Kolleg|innen der Université de Lille, um ihr Forschungsprojekt sowie neuere Tendenzen der kunsthistorischen Forschung einem größeren Publikum zu präsentieren. 

Archiv Forschungsprojekte

Fallstudien zur Unternehmensgründung

Projektleitung: Prof. Dr. Volker Hasewinkel, Prof. Dr. Annette Hoxtell 

Laufzeit: 2021-2022 

Erweiterung und Überarbeitung des Bandes mit Fallstudien zu Berliner Gründungspersönlichkeiten, hg. v. A. Hoxtell, V. Hasewinkel (Springer Gabler: 2020). Die zweite Auflage zu Fallstudien zur Unternehmensgründung wird 2022 ebenfalls im Springer Gabler-Verlag erscheinen. Der Fallstudienband ist der angewandten betriebswirtschaftlichen Forschung zuzurechnen. Im Vordergrund des Erkenntnisinteresses stehen die Gründer|innen, ihre Persönlichkeit, Motivation und Qualifikation wie auch die identifizierbaren Erfolgsfaktoren. Die Forschungsfrage ist, welche Menschen warum unter welchen Umständen Unternehmen gründen und damit erfolgreich (oder auch nicht) sind. Ziel ist die Gewinnung neuer Erkenntnisse, die Ableitung von Handlungsimplikationen und Lösungsansätzen unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Reflektion für Lehre und Forschung wie auch Unternehmenspraxis. Die Fallstudien eignen sich für den Einsatz in der Lehre zu Themen der Entrepreneurship Education oder auch zum Strategischen Management. Sie können, neben der betriebswirtschaftlichen Diskussion, Vorbilder für Studierende schaffen und die Lehre bereichern und verbessern.  

Während der Einsatz von Fallstudien grundsätzlich in betriebswirtschaftlichen Studiengängen weltweit die Regel ist, fehlen doch Fälle, die im deutschen Umfeld ‚spielen‘. Dieses Umfeld unterscheidet sich in seinen kulturellen, steuerlichen, gesellschaftsrechtlichen, bilanziellen, arbeitsrechtlichen, etc. Rahmenbedingungen, Werten und Zielen vom Umfeld der beliebten ‚Harvard-Cases‘ teils deutlich, da diese häufig in Nordamerika angesiedelt sind und die außerdem in den meisten Fällen Großunternehmen behandeln. Insbesondere für Veranstaltungen zur Unternehmensgründung in Deutschland gibt es bislang nur wenige für die Lehre einsetzbare Fallstudien.  

Bewusst werden nicht nur erfolgreiche Vorhaben in den Fallstudien abgebildet, um eine wesentliche Lücke in der Forschung zur Unternehmensgründung zu füllen und auch Gründe für Misserfolge und Probleme von Unternehmensgründer|innen darzustellen und zu analysieren.

Le corps sensoriel dans les expositions d’art au 18e siècle

Projektleitung/Kooperationspartner: Dr. Isabelle Pichet (Université du Québec à Trois-Rivières, Kanada) in Zusammenarbeit mit Dr. habil. Gaëtane Maës (Université de Lille III, Frankreich) und Prof. Dr. Dorit Kluge (VICTORIA, Deutschland)
Laufzeit: Juni 2018 – September 2020

Die drei Forscherinnen sind ausgewiesene Spezialistinnen für Kunst-, Kultur- und Museumsgeschichte im 18. Jahrhundert und arbeiten bereits seit vielen Jahren erfolgreich zusammen. In dem von der kanadischen Regierung finanzierten zweijährigen Programm wurde erforscht, wie in temporären Kunstausstellungen – beginnend mit den Pariser Salonausstellungen – die fünf Sinne des Menschen stimuliert werden, in welche Wechselwirkungen sie treten und wie Sinneswahrnehmungen beim Ausstellungsbesuch entstehen. Damit wurde ausgehend von einer konkreten gesellschaftlichen Neuerung des 18. Jahrhunderts, der Ausstellung zeitgenössischer Kunst, eine Facette der europäischen Aufklärung beleuchtet, die in der bisherigen Forschung kaum Würdigung fand. Im Rahmen des Projekts führten die drei Forscherinnen Recherchen in Paris, London und Deutschland durch, erstellten eine Datenbank zu den europäischen Kunstsalons, erarbeiteten eine gemeinsame Publikation und richteten eine Sektion auf dem 15. Internationalen Kongress zur Aufklärung 2019 in Edinburgh aus. Dieses Projekt liefert als historische Grundlagenforschung wichtige Impulse für weitere anwendungsorientierte Forschungsprojekte im Bereich Museums- und Kulturmanagement. 

Organisationsentwicklung im Bereich frühkindlicher Bildung/Entwicklung

Projektleitung: Prof. Dr. Gabriele Mielke in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Monika Zimmermann (International University of Cooperative Education Studienort Heidelberg)
Kooperationspartner: Robert Bosch Stiftung
Laufzeit: 2018-2019

Projektdokumentation

Als Folge von gesellschaftlichem und soziokulturellem Wandel wird Organisationsentwicklung in Bildungseinrichtungen mehr und mehr zum Kernthema. Um diesem stetig wachsenden Druck der Dynamisierung von Rahmenbedingungen entgegentreten zu können, verlangt es nach intelligenten Ideen und vor allem nach deren Realisierung. Daher ist es notwendig, wissenschaftliche Standards für Praktiker|innen nutzbar zu machen. Hierzu ist der in diesem Projekt verfolgte Expertisen-Aufbau ebenso wie die Überprüfung der aus anderen Fachbereichen stammenden Modelle und deren Übertragbarkeit notwendig. 

Im Rahmen des Entwicklungs- und Transferprojektes erfolgte die Bearbeitung von praxisrelevanten und praxisdienlichen Forschungsfragen zur daten-basierten Organisationsentwicklung. Dazu zählen, wie z. B. Kompetenzen erworben werden können, die zur eigenverantwortlichen Bewältigung ökonomischer Handlungssituationen in Unternehmen im Kontext der Organisationsentwicklung beitragen. Leitende Fragestellungen bei der notwendigen theoretischen Aufbereitung waren: 

 

Was wissen wir über (gute) Organisationsentwicklung im Bereich frühkindlicher Bildung/Entwicklung? 

  • Welcher Transfer aus den Bereichen der BWL und der Pädagogik auf das Feld der frühkindlichen Bildung/Entwicklung muss geleistet werden?
  • Was gilt ggf. spezifisch für den Bereich der frühen Bildung?
  • Welche Prinzipien aus der BWL sind adaptierbar und welche nicht?

Die Absicht war es, ein solides Verständnis von Organisationsdynamiken im Bereich der frühkindlichen Bildung/Entwicklung zu schaffen, ein grundlegendes und reflektiertes Steuerungs- und Interventionsverständnis zu fördern und (zukünftige) Leitungskräfte zu befähigen, situativ angemessene Strategien in diesem Spannungsfeld zu entwickeln. 

Im ersten Schritt war es das Ziel, durch Expertisen-Aufbau den aktuellen Wissensstand fundiert aufzubereiten. Theorien und Modelle aus anderen disziplinären Bezügen wurden hinterfragt und auf ihre Passung hin überprüft und ggf. ergänzt. Weiter wurden für den sozialpädagogischen Kontext passende Tools herausgefiltert und im Bedarfsfall (weiter)entwickelt. Im weiteren Verlauf wurden Erfolgskriterien operationalisiert, um eine Wirksamkeitsstudie mittel quasi-experimentellem Untersuchungsdesign durchzuführen. Die Erhebung primärempirischer Daten diente der späteren evidenzbasierten, empirischen Analyse des Themenfeldes. 

Das Projektergebnis wurde im Rahmen eines Wahlpflichtmoduls im Masterstudiengang im letzten Studienjahr der hwtk verankert. Durch Gewinnung spezifischen Wissens und die Qualifizierung während des schrittweisen Kompetenzaufbaus im Masterstudium leistet das Projekt einen nachhaltigen Beitrag zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung von (sozialpädagogischen) Einrichtungen. Dazu zählt, dass Absolvent|innen Steuerungswissen und wissenschaftliche Erkenntnisse nutzbar in der Praxis einsetzen. Spätere Leitungskräfte stellen so bereits im Studium die Weichen, um professionell mit Veränderungsprozessen und deren spezifischen Herausforderungen im Management umgehen zu können. Anders als bei anderen Forschungsprojekten liegt bei diesem Forschungsprojekt der Schwerpunkt nicht auf der Zielgruppe der Sozialpädagog|innen. Der Masterstudiengang befasst sich generell mit Organisationsentwicklung und Business Coaching und ist offen für weitere Fachbereiche. Durch das Forschungsprojekt wird das Interesse für dieses besondere Feld über die Gruppe der pädagogischen Fachkräfte hinaus geweckt. 

 

Machbarkeitsstudie im Rahmen des Innovationsgutscheins Brandenburg für die LE Consulting GmbH, Konzeptentwicklung zur Umstellung des Einführungsworkshops der QuizAcademy von einem analogen in ein digitales Format

Projektleitung: Prof. Dr. Christian Schultz
Kooperationspartner: LE Consulting GmbH
Laufzeit: 2017-2018

Innovationen in der Hochschullehre tragen dazu bei, dass Studierende sich schneller Kompetenzen aneignen können und mehr Spaß im Studium haben. QuizAcademy vermittelt Wissen spielerisch, indem es mit seiner Smartphone-App eine große Auswahl von Multiple Choice- und anderen Wiederholungsaufgaben anbietet, die das Lernen erleichtern. 

Für QuizAcademy hat Prof. Dr. Schultz eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, in der die Frage beantwortet wurde, wie die Verbreitung der QuizAcademy-App weiter erhöht werden kann. In der Machbarkeitsstudie, die durch einen Innovationsgutschein des Landes Brandenburg finanziert wurde, kristallisierte sich heraus, dass vor allem mehr Dozent|innen für den Einsatz von QuizAcademy gewonnen werden sollten. Es wurde ein Plan erarbeitet, wie mit verschiedenen leicht verständlichen Lehrvideos Lehrkräfte die Vorteile des Einsatzes der QuizAcademy-App sowie deren Steuerung leicht erklärt werden kann. 

Interreg Central Europe – Call 3 Thema: „Innovation Eco-System für Smart Forschungsprojekt Elderly Care“

Projektleitung: Prof. Dr. Gabriele Mielke, Prof. Dr. Christian Schultz
Projektmitarbeit: Doreen Biskup
Kooperationspartner: Lead Partner Budapest Főváros XI. kerület Újbuda Önkormányzata/Municipality of Újbuda (Budapest, 11th district), insgesamt 21 Verbundpartner
Laufzeit: Mai 2019 – April 2022

Die Gesundheit und das Wohlergehen älterer Menschen ist nicht nur eine gesellschaftliche Herausforderung, sondern auch eine Wachstumschance, indem Innovationen näher an ältere Menschen herangetragen werden.  

Die am Projekt I-CARE-SMART beteiligten lokalen und regionalen Projektpartner|innen verpflichten sich, als Innovationsförder|innen zu fungieren. Damit sollte ein offener Raum für Co-Creation geboten werden. Zu diesem Zweck wurden bestehende Kanäle genutzt, um ältere Bürger|innen zu erreichen (z.B. das Pflegesystem, Seniorengemeinschaften, soziale Netzwerke). 

Ziel war es, zusammen mit regionalen Partner|innen neue Quadrupel-Helix-Innovationsökosysteme zu entwickeln, die durch ein besseres Verständnis der Nutzerbedürfnisse ein enormes Potenzial für die Förderung von Innovationen bieten. Am Horizont des Projekts stand die Absicht, ein umfassendes Instrumentarium mit praktischen Anleitungen zur Einbindung von Senior|innen und Unternehmen in nutzerorientierte Co-Creation und offene Innovation zu liefern. Darüber hinaus galt es, eine Plattform zu schaffen, um grenzüberschreitende Co-Creation-Prozesse zu erleichtern. 

Im Rahmen regionaler Analysen für Polen, Italien, Schweiz, der Tschechischen Republik der Slovakei und Ungarn wurden die Bedürfnisse und Anforderungen identifiziert, die der co-kreative Prozess mit der Silver Society mit sich bringt. Daraus entstanden erste Handlungsempfehlungen, wie Co-Creation allgemein und im Besonderen zwischen der Zielgruppe der Älteren und Unternehmen initiiert und gefördert werden kann. Um die Ergebnisse der Analysen in die Praxis zu bringen und auch ein nachhaltiges Netzwerk im Kontext der Quadruple Helix zu bilden, wurden Unternehmen und Institutionen mit Bezug zu Elderly Care als sog. Task 4 Member rekrutiert und in einem Online Training geschult. Daran anschließend wurde die SilverstarPlattform als digitales Bindeglied entwickelt und gelauncht. Zudem wurde die Silverstar Challenge als Inkubator für Ideen und Geschäftsmodelle ausgerufen, bei denen regionale und transnationale Projekte, die Probleme rund um das Thema Smart Elderly Care lösen, vorgestellt und umgesetzt wurden. Die Bildung eines Service Ökosystems unter Einbezug der Akteure der Quadruple Helix wurde so digital und analog unterstützt. 

The Effect of Fear on Sport Event Attendance – Using the Example of Covid-19 (Die Auswirkungen der Angst auf die Teilnahme an Sportveranstaltungen – am Beispiel von Covid-19)

Projektleitung: Prof. Dr. Gabriele Mielke  

Kooperationspartner: e|motion Group GmbH, ASCENSO Medien- und Businessakademie Mallorca, UE University of Europe for Applied Sciences (Prof. Dr. Stefan Chatrath) 

Laufzeit: März 2021 – Dezember 2021 

Die Weltgesundheitsorganisation stufte Covid-19 im Frühjahr 2020 als Pandemie ein. Seitdem haben politische Entscheidungsträger|innen in der ganzen Welt alle Arten von Sportveranstaltungen mit Publikum abgesagt oder verschoben. Covid-19 hat die Sport- und Eventbranche sehr hart getroffen. Zuschauer|innen durften nicht mehr teilnehmen, oder die Auslastung lag, wenn überhaupt, deutlich unter 50 %. Dies ist ein großes Problem, nicht nur, weil die Atmosphäre während des Wettbewerbs leidet, sondern auch, weil das Ticketing eine wichtige Einnahmequelle für die Organisatoren von Sportveranstaltungen ist. Es ist davon auszugehen, dass auch nach einer erfolgreichen Impfung viele Menschen skeptisch sein werden, wenn es um die Teilnahme an Massenveranstaltungen wie Sportveranstaltungen geht. Die „neue Normalität“ wird nicht verschwinden, zumal es den Anschein hat, dass die Menschen generell ängstlicher geworden sind. Wir leben heute in einer „Kultur der Angst“, wie es in der Soziologie formuliert wird (Furedi, 2018). Daher stellten sich die Fragen, wie sich die Auswirkungen der Angst auf die Teilnahme an Sportveranstaltungen konzeptualisieren lassen und welche geeigneten Gegenmaßnahmen Organisatoren von Sportveranstaltungen ergreifen sollten, um die negativen Auswirkungen der Angst auf die Besucherzahlen von zukünftigen Sportveranstaltungen abzuschwächen? 

 

Angst ist eine menschliche Grundemotion, die sich aus der Wahrnehmung einer Bedrohung des eigenen Wohlbefindens ergibt (Izard, 1991). Ihre Intensität reicht von Sorge (niedriges Niveau) bis Panik (hohes Niveau). Die Auswirkungen von Angst auf das Kundenverhalten können konzeptionell durch den Appraisal Tendency Framework (ATF; Han et al., 2006) und die Schutzmotivationstheorie (PMT; Floyd et al., 2000) erfasst werden. Der ATF besagt, dass Menschen Angst empfinden, wenn sie mit Unsicherheit und unkontrollierbaren Ereignissen konfrontiert sind und ihre Entscheidungen in Folge dessen stark beeinflusst werden. Ängstliche Menschen zum Beispiel neigen dazu, risikoscheuer zu werden, was wiederum die Wahrscheinlichkeit verringern könnte, dass diese an einer Sportveranstaltung teilzunehmen. Die PMT schlägt vor, dass Kund|innen auch die Gegenmaßnahmen berücksichtigen, die von Seiten des Veranstaltungsmanagements und der Veranstaltungsorganisation angeboten werden. Die „Coping-Bewertung“ der|des Kund|in bewertet deren Wirksamkeit. Sowohl ATF als auch PMT wurden bereits in verschiedenen Bereichen eingesetzt, wie z.B. IT-Sicherheit (z. B. Boss et al., 2015), Gesundheitsfragen, Hochwasserschutz und der finanziellen Entscheidungsfindung, aber bisher noch nicht im Kontext von Sportevents. 

 

Um zukünftige Implikationen für das Eventmanagement abzuleiten, wurde eine Studie bei Publikum und Interessierten durchgeführt, um die Emotionen zu identifizieren, die Sporteventzuschauer|innen empfinden. Auf dieser Grundlage wurde geprüft, ob eine Segmentierung der Zuschauergruppen möglich ist. Die so gewonnenen Daten wurden mittels Inferenzstatistik analysiert und ausgewertet. Es wurde davon ausgegangen, dass sich drei Kundensegmente identifizieren lassen: die „Unbesorgten“, die „Besorgten“ und die „Ängstlichen“. Diese drei Gruppen unterscheiden sich sowohl im Hinblick auf die Wahrnehmung von Angst, als auch in der Beurteilung von Angst. Je höher das Ausmaß der Bedrohung und der damit verbundenen Angst, desto höher ist die Schutzmotivation (z. B. um einen Corona-Schnelltest durchzuführen). Die Erwartung war, dass die Angst als Teilvermittler zwischen Bedrohung samt Schutzmotivation auftritt. Je mehr sich eine Person aufgrund der angebotenen Gegenmaßnahmen mit der Bedrohung sicher fühlt, desto höher ist die Absicht, an der Sportveranstaltung teilzunehmen. Darüber hinaus wurden mögliche Interventionen zur Verfügung gestellt, mit denen die veranstaltende Organisation diese drei Kundengruppen ansprechen können. 

Beitrag der Kostenrechnung zur Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit in KMU

Projektleitung: Prof. Dr. (Cyprus International University) Stefan Schröder (VICTORIA) 

 Laufzeit: Januar 2021 – Dezember 2021 

Ziel der Untersuchung war es, einen Einblick in praxisrelevante Ansätze sowie Möglichkeiten einer unternehmensindividuellen Gestaltung umweltbezogener Systematiken der Kostenrechnung zu erhalten. Die Ergebnisse einer Vorstudie zeigten deutlich, dass flexible Plankostenrechnungen auf Voll- und Teilkostenbasis erst in Unternehmen ab 300 Mitarbeitern eine beachtenswerte Anwendung und Entwicklung erfahren. Die Nutzung und Anwendungsintensität kostenrechnerischer Instrumente steigen mit der Unternehmensgröße. Die erhobenen Daten zeigten, dass in diesen Unternehmen sowohl ein Ausbau der Vollkostenrechnung als auch der Teilkostenrechnung sowie die rudimentäre Berücksichtigung von Umweltaspekten stattfindet. Die empirische Untersuchung umfasste daher Unternehmen des Sektors des verarbeitenden Gewerbes aus der Region Baden-Württemberg, die mindestens 300 aber weniger als 500 Mitarbeiter beschäftigen und ein Umsatzvolumen von maximal 50 Mio. Euro erwirtschaften. 

 

Ökonomische Auswirkungen von Mega-Sportevents in Schwellenländern (FIFA WM 2014 und den Olympischen Spiele 2016 in Brasilien)

Projektleitung: Prof. Dr. Gabriele Mielke 

Kooperationspartner: Universität Fundação Getulio Vargas Escola de Administração de Empresas in São Paulo und Rio de Janeiro 

Laufzeit: 2015-2026 

Im Zuge ihres wirtschaftlichen Aufschwungs sehen Schwellenländer die Austragung sportlicher Großereignisse zunehmend als ein Mittel, sich als ernstzunehmender Partner in den Reihen der westlichen Industrienationen zu etablieren und sich vom Image eines sog. Entwicklungslandes zu befreien. Nach der Ausrichtung der Olympischen Spiele 2008 in Peking folgte Südafrika 2010 mit der FIFA-WM und Indien mit den Commonwealth Spielen in Neu-Delhi. 2014 und 2016 wurden in Brasilien mit der Fußball-WM und den Olympischen Spielen gleich zwei der größten Sportevents der Welt austragen. Daher stellt sich die Frage nach dem volkswirtschaftlichen Nutzen den Brasilien durch die Austragung der beiden Mega-Sportevents hat. Brasilien wird zu den sogenannten BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) gezählt. Dies sind große Länder mit einem überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum. Tatsächlich konnte die brasilianische Wirtschaft in der Zeit von 2001 bis 2013 bereits kräftige reale Produktionszuwächse von jahresdurchschnittlich 3,4 Prozent verbuchen, auch wenn das Wachstum damit nicht so stark war wie in den anderen BRICS-Staaten. Gleichwohl bekam auch Brasilien die Wirtschaftskrise zu spüren. Im Jahr 2013 wuchs das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt nur noch gering. In den Jahren nach der Ausrichtung der FIFA-WM 2014 sowie der Olympischen Spiele 2016 stürzte die größte Volkswirtschaft Südamerikas ab. Die jährliche Wirtschafts-leistung des Landes war um 3,8 % eingebrochen und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stürzte sogar um 5,9 % ab und damit so stark wie seit 26 Jahren nicht mehr. Die ökonomischen Auswirkungen bzw. die durch die Ausrichtung von Mega-Sportevents getätigten Investitionen und damit häufig unterstellten Multiplikator-Wirkung für das Land Brasilien blieben aus. Die Olympia-Einnahmen konnten die abstürzende Wirtschaft nicht abgefangen. Vielmehr blieben dem Land die Kosten und die zusätzliche Verschuldung durch die Ausrichtung der beiden Mega-Sportevents, die deshalb jährlich um 10 % gestiegen ist. Die sog. Hebelwirkung blieb aus.  

Die getätigten Investitionen, die mit zu hohen Kosten (z. B. in die Infrastruktur) verbunden waren, haben langfristig keinen Impuls für Brasilien und insbesondere Rio de Janeiro gebracht. Die Ausrichtung der Fußball WM 2014 und der Olympischen Spiele 2016 hat zwar zur Attraktivitätssteigerung der Destination beigetragen (Event-Signaling im Standortwettbewerb), eventinduzierte Primärimpulse etwa für den Tourismus traten aber nur temporär auf. Mega-Sportevents Olympia sind demnach eine risikoreiche Strategie im Destinationsmarketing. Ein sog. Pokern auf den Katalysatoreffekt was eine Destination ebenso in ein finanzielles Desaster befördern bzw. dies auch noch weiter beschleunigen kann, wie das Beispiel Brasilien zeigt. Neben dem Primäreffekt, der alle Auswirkungen der Nachfrager, bedingt durch die Austragung der beiden Events vereint, liegt der weitere Projektfokus auf der Ermittlung eines möglichen Sekundäreffekts, der durch den Impuls der beiden Events entstanden ist. Ziel ist es, vor allem die langfristigen, touristischen Auswirkungen zu untersuchen. Tourismusförderung und die Verbesserung der touristischen Infrastruktur waren zwei der großen Ziele des Landes im Zuge der Ausrichtung der beiden Mega-Sportevents. Daher wurden im Jahr 2020 weitere Projektmittel beantragt und die Projektlaufzeit bis 2026 verlängert.